Im Herbst 2007 habe ich ein Experiment gemacht:
Eine Gruppe Schüler (7. Klasse, vier Mädchen, drei Jungen) bekam von mir das eben fertiggestellte Skript meines Buches 'Die Siebte Sage'. Ihre
Aufgabe war, parallel zur Lektorin im Verlag den Text zu lektorieren.
Ich habe mit den Schülern besprochen, was Lektoratsarbeit ist, habe ihnen ein Arbeitsblatt mit den Kriterien, auf die zu achten sind, gegeben, wir
haben uns mehrmals getroffen, es kam zu lebhaften, manchmal kontroversen Diskussionen, vor allem zwischen Jungen und Mädchen. Die Schüler haben alle ihre Anmerkungen in die Texte geschrieben. Die
habe ich anschließend in ein Exemplar übertragen und mit diesem haben die Lektorin und ich zusammen weitergearbeitet und die Endfassung erstellt.
Mit diesem Projekt wollte ich nicht erreichen, dass mein Buch für den Leser bequemer wird, sondern dass es besser wird. Die Arbeit der jungen
Lektoren hat dem Buch sehr gut getan.
Das Besondere an diesem Schülerlektorat ist, dass die jungen Leser nicht nur Fertiges kritisieren müssen, sondern in den Entstehungsprozess
eingreifen können.
Wir waren von der Arbeit dieser Gruppe so begeistert, dass wir mit den Schülern nach Leipzig zur Buchmesse gefahren sind. Dort haben sie das Projekt
in einer öffentlichen Veranstaltung vorgestellt. Und dort in Leipzig gaben sie Christine Knödler von der Zeitschrift 'Eselsohr' ein Interview für den unten stehenden Artikel.
Inzwischen habe ich das Projekt mit anderen Büchern wiederholt, immer mit großem Gewinn sowohl für die Schüler als auch für mich.
Mit dem Kinderbuch 'Fluchtballon' habe ich zum ersten Mal mit Grundschulkindern zusammengearbeitet. Hier steht mehr dazu:
Unten der Artikel aus 'Eselsohr' August 2007